Wir kennen die klassischen, grundlegenden Fehleinschätzungen hinsichtlich der Bedürfnisse der Mountainbiker/-innen sowie die daraus resultierenden Planungs- und Umsetzungsfehler bei der Planung von Mountainbike-Strecken, Mountainbike-Trails, Trailparks, Flowtrails, Dirtparks, Pumptracks und Bikeparks.
Werden hier vorschnell Investitionen ohne die Erstellung eines Mountainbike-Konzeptes getätigt, ist die Gefahr groß, dass das Problem nach Projektabschluss nicht gelöst ist. Immer wieder passiert es, dass Wünsche an Städte, Kommunen, Landkreise herangetragen werden, die zu fehlerhafter Bike-Infrastruktur führen, die dann nicht genutzt wird. Wir sind in der Lage diese Wünsche zu bewerten und diesbzgl. gegenüber den Biker/-innen und den betroffenen Stakeholdern die richtigen Fragen zu stellen.
Gerne stellen wir Ihnen hier die wichtigsten Fragen und Antworten zu den Themen zur Planung von Mountainbike-Strecken, Mountainbike-Trails, Trailparks, Flowtrails, Dirtparks, Pumptracks und Bikeparks sowie zur Problemlösung illegaler Bike-Strecken vor.
Wir sind NICHT die Lobby der Mountainbiker. Die Bedürfnisse der anderen Stakeholder wie Wanderer, Forst, Umweltschutz sind uns ebenso wichtig und bekannt. Für die Biker stellen wir aber genau dieses „Sprachrohr“ dar, da wir:
Wir kennen die Bedürfnisse der Mountainbiker/-innen und auch der anderen Zielgruppen und Stakeholdern mit über 25 Jahren Praxiserfahrung. Deshalb können wir die Problemstellungen, die von den Bike-Initiativen und den unterschiedlichen Stakeholdern angeführt werden, beurteilen und die Relevanz sowie den Wahrheitsgehalt beurteilen. Zudem können wir anhand der Art und Qualität der illegalen Bikestrecken und illegalen Einbauten wie Sprünge, Drops, Anlieger etc. abschätzen, welche Mountain-Bike-Zielgruppe(n) mit welchen detaillierten Bedürfnissen im Wald tätig sind.
Wir arbeiten nach Kriterien der „DIMB – Deutsche Initiative MountainBike“, Fachdokumentationen der „bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung“ (Schweiz), „BASPO – Bundesamt für Sport“ (Schweiz), „FLL – Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V.“, „DSHS - Deutsche Sporthochschule Köln“,
Der Personal- und Zeitaufwand für die Erarbeitung eines schlüssigen Mountainbike-Konzeptes inklusive der Planung und Legalisierung eines für die Bedürfnisse der Mountainbiker geeigneten Streckennetzes ist seitens Landkreis, Kommune oder Forst nicht zu stemmen – schon gar nicht dauerhaft.
Überlässt man Einzelpersonen oder Vereinen die Aufgaben, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass diese primär für ihre eigenen Bedürfnisse planen und bauen und nicht für die Allgemeinheit bzw. breite Masse.
Daraus resultiert, dass die bei der Planung oder beim Bau von Bikestrecken nicht berücksichtigten Zielgruppen woanders nach ihrem Gusto bauen. Semiprofessionell ist eben nicht ausreichend!
Wir arbeiten selbstverständlich mit lokalen Bike-Initiativen und -Vereinen zusammen und bringen deren Vorstellungen in Absprache mit den Fachbehörden und den anderen Nutzergruppen in eine adäquate Form!
Als Mountainbike-Trail verstehen Mountainbiker einen Weg oder Pfad, welcher so schmal ist, dass man dort nicht nebeneinander fahren oder laufen kann. In der Regel sind Trails ca. 30-60cm breit. Trails weisen unterschiedliche Schwierigkeitsgrade auf, je nach Gefälle, Breite und auch Hindernissen und Bauwerke.
Gemäß §37 Abs. 3 Waldgesetz BW ist das Radfahren in Baden-Württemberg im Wald nur auf Straßen und hierfür geeigneten Wegen gestattet. Nicht zulässig ist das Radfahren auf Wegen unter zwei Metern Breite, auf Sport- und Lehrpfaden sowie auf Rückegassen oder Seiltrassen (unabhängig von deren Breite). Ein Verstoß gegen diese Regelung stellt eine Ordnungswidrigkeit dar.
Die untere Forstbehörde kann jedoch gemäß §37 Abs. 3 Satz 3 WaldG BW Ausnahmen zulassen. Damit besteht die Möglichkeit, dass Kommunen bzw. Waldbesitzer Wege und Trails über eine Ausnahmegenehmigung gemäß §37 Abs 3 Landeswaldgesetz legalisieren und somit auch das Befahren dieser Trails für Mountainbiker erlauben.
Ziel einer umfassenden Mountainbike-Konzeption ist es geeignete Trails und die Massnahmen aufzuführen die die Grundlage für diese Ausnahmegenehmigung bilden und die bauliche und technische Sicherheit der Bauwerke auf den Trails sicherstellen. Dies ist die Grundlage auch für die Klärung der Haftungsfrage und der Verkehrssicherungspflicht gegenüber einem Träger / Betreiber des zu legalisierenden Trailnetzwerkes und den Waldeigentümern. In der Regel wird dies dann im Detail über Gestattungsverträge geregelt.
Beim Vergleich der Auswirkungen und Beeinflussungen durch verschiedene Naturnutzer wird festgestellt, dass die Zerstörung von Wegen nicht von deren spezifischem Gebrauch durch Fußgänger oder Mountainbiker, sondern viel mehr von generellen geomorphologischen Prozessen abhängt, wobei die beiden entscheidenden Faktoren die Neigung des Weges und die Niederschlagsintensität sind. Insgesamt verursacht das Mountainbiken kaum spezifische Schäden und ist in seinen Auswirkungen auf Wege und Boden in etwa mit den Auswirkungen durch Fußgänger zu vergleichen.
Das Mountainbiken kann jedoch Auswirkungen in Form von flächenhafter Bodenverdichtung und/oder linienhaften Erosionserscheinungen haben, zur Entstehung tiefer Fahrspuren oder schmaler Parallelwege und somit zu Wegeverbreiterungen führen. Diese Auswirkungen sind in erster Linie abhängig von der Intensität der Nutzung und der Beschaffenheit des Untergrundes bzw. der Wegekonstruktion bei angelegten Trails.
Durch eine fachgerechte und nachhaltige Planung des Streckenverlaufs der Trails und der Bauelemente und deren Standorte sowie durch fachgerechte Konstruktion und Bauweise lässt sich der Pflege- und Wartungsaufwand, die Sicherheit der Nutzer sowie negative Umwelteinflüsse wie Bodenerosion, Vegetationsverlust, Wegeabkürzungen und -verbreiterungen sowie auch die Störung von Wildtieren deutlich reduzieren bzw. minimieren.
Aus verschiedensten Gründen nimmt Erholungsdruck auf Natur zu. Hier die fünf Freizeit-Megatrends 2022 die alle auf´s Mountainbiking bzw. illegalen Streckenbau zutreffen:
1. Freizeit in der Natur verbringen
2. Regionalität und Heimatgefühl
3. Extremsport ausprobieren
4. Garten und DIY als neuer Freizeittrend
5. Freunde treffen und Gruppenaktivitäten
Deshalb ist es enorm wichtig und von entscheidender Bedeutung entsprechende Angebote im Naherholungsraum zu schaffen, denn dort werden die Feierabendtouren gemacht und gefahren, wenn kein Bikepark-Besuch ansteht.
Verbote helfen nicht, sind nicht umsetz- bzw. kontrollierbar und würden auch nicht eingehalten werden! Was man an der noch immer andauernden Problematik/Diskussion der „2m-Regel“ (BaWü) deutlich erkennen kann und diese kontraproduktive Situation besteht seit Beginn des Bikens in den 90ern...
Spaziergänger, Wanderer, Biker, Radfahrer, Sammler (Pilze, Beeren, etc.), Reiter nutzen die Areale und Wege die Ihre Bedürfnisse befriedigen. Davon finden nur die Biker nicht die Strukturen vor die nötig wären. Das führt, meist aus Unwissenheit oder auch „Trotz“, zum Ausweichen auf Wegeinfrastruktur die aus unterschiedlichsten Gründen ungeeignet sein kann (andere Nutzer, Schutzgebietsstatus,...). Dadurch entstehen Konflikte!
Modellhaft und nachhaltig positive Angebote für outdoor activities entwickeln, nur dann ist eine dauerhafte Lösung möglich. Wenn nicht ist es ein niemals endender Kreislauf der die Fronten zunehmend verhärtet und nur die Schauplätze verschiebt.
Speziell für die Mountain-Biker stellt sich die Situation wie folgt dar:
Die Bedürfnisse der Biker sind laut DIMB:
Die Nutzung von Singletrails ist essentielles Bedürfnis für Biker (einfache Pfade 90%, schwierige Pfade 49%, gebaute Trails 60; Quelle DIMB 2022), die befinden sich jedoch meist in Schutzgebieten. Allerdings dürfen Wanderwege dort verlaufen.... Langweilige Routen auf Forstautobahnen bevorzugen lediglich ca. 10% (DIMB) und führen zu „wildem“ Befahren sämtlicher, interessant scheinender Trails, was ohne Ortskenntnis neben Konflikten dazu führt, dass Gefahrensituationen unausweichlich sind und alle Bereiche – auch die besonders schützenswerten – befahren werden.
Meistens werden für Ortsunkundige uninteressante Trassen ausgewiesen die von den Ortskundigen höchstens als Transfer- bzw. Verbindungsstücke von „A nach B“ genutzt werden. Dies ist nicht lösungsorientiert, es verhilft nur zu einer schnellen jedoch falschen Lösung. Die Zielgruppe der Biker folgt solchen Routen nicht, sie sucht sich interessante Routen im Netz!
Mountainbiking besteht aus drei großen, unterschiedlichen Zielgruppen mit unterschiedlichen Motiven zur Ausübung der Aktivität. Die größte und relevanteste besteht aus mindestens 3 Untergruppierungen und diese wieder mit unterschiedlichem individuellen Könnerstufen bzgl. technischer Fahrweise! Für wen also sollen Strecken entstehen und wer kann diese entsprechend der Vorgaben planen und bauen?
Vor allem das Thema eBike bingt eine neue Brisanz. Durch den erweiterten Aktionsraum ist ein größeres Areal von Naherholung und Tourismus betroffen, konditionell schwächere Akteure dringen in Regionen/Höhelagen vor die bislang unerreichbar waren und die Fortbewegungsgeschwindigkeit nimmt zu wodurch Begegnungen gefährlicher werden insbesondere auf schmalen Wegen!
Egal ob Yoga, Ski fahren, Fußall, Jagd oder Mountainbiking, nur wenn die Bedürfnisse befriedigt werden sind die jeweiligen Aktiven zufrieden. Also kann der richtige Ansatz nur lauten: Schaffung positiver Angebote!
I.d.R. haben die Protagonisten (Forst, Naturschutz, …) vor Ort weder die Zeit und meist auch nicht das erforderliche know-how um entsprechende Strukturen zu bewerten und zu entwickeln. Das gilt sowohl für interessante Streckennetze wie auch für gebaute, technische Trails (illegaler Streckenbau). Ebensowenig können Entscheidungsträger einschätzen, ob die Forderungen seitens der Bike-Community einer Lösung dienlich sind und auch nicht, ob die Forderungen den allgemeinen Bedürfnissen der Biker entsprechen oder nur den individuellen einger weniger Locals.
Wir haben die Erfahrung und das Fachwissen! Planen und bauen nicht nach unseren Interessen sondern nach den Bedürfnissen der jeweiligen Zielgruppen, wovon es drei über- und bei der fahrtechnisch stark interessierten Klientel vier- bis fünf Untergruppierungen gibt.
Wir sind nicht die Bikerlobby – Naturschutz und Wandern ist uns genauso wichtig. Wir verstehen uns als Mediatoren in einem enorm wichtigen Prozess im Bereich Outdoor-Erholung.
Wir erledigen die Arbeiten die Forst o.ä. zeitlich nicht leisten kann und wofür der Background fehlt! Wir sind Zuarbeiter.
Ohne fahrtechnisch interessante Bereiche in erforderlichem Umfang kann man eine Lösung schlicht vergessen und ohne Lösung verschlimmert sich die Situation zunehmend!
Ohne gelenkten und limitierten Streckenbau in geeigneten Gebieten wird es keinen Frieden geben! Eine Strecke ist hierbei NICHT ausreichend oder ist beim Ski fahren eine Strecke für den ganzen Tag ausreichend?
Die Strecke und die darin enthaltenen Elemente sollten in bestimmtem Turnus abgeändert werden um die Attraktivität zu erhalten. Die Biker vor Ort sollten sich um Qualitätssicherung kümmern.
Wege können an Entscheidungssituationen (Kreuzungen, Abzweige) aus umweltpsychologischer Persepktive so angelegt werden, dass sie für bestimmte Zielgruppen anziehend und für andere uninteressant erscheinen: Für Biker/-innen interessant, für Wanderer nicht.
Streckenplanung und -bau sollte möglichst umweltschonend erfolgen: Wurzeln, Erosion, Staunässe. Mit Erfahrung und Fachwissen ist das möglich
Wichtig ist auch eine adäquate Wegweisung, vgl. multiple-use-trails in den USA oder die Wegweisung der Schweiz.